Der NaturZeitGarten

Der Mauergarten auf dem Florenberg


Der heute Mauergarten genannte Gartenbereich umfasst eine Fläche von ca. 10m x 10m. Eine Anbaufläche, die im Fruchtwechsel für ca. acht Bewohner des Florenbergs übers Jahr und vor allem über den Winter ausreichend war. Die Kartoffel entwickelte sich allerdings erst im 18.Jahr-hundert zu einem Hauptnahrungsmittel. Obwohl auch andere Gemüsesorten unter der Erde reifen, war die Kartoffel anfangs als `Teufelssaat´ verschrien; es war vor allem die Tatsache, dass nicht die fleischigen Beeren, die aus Kartoffelblüten erwachsen, gegessen werden dürfen, sondern aus einer Saatkartoffel so viele essbare Kartoffeln hervorgehen; der Rest der Pflanze aber wegen des Solanins giftig ist. Für den umfangreichen Kartoffelanbau diente natürlich das Feld außerhalb der Mauern. 

Im Mauergarten selbst wuchsen Zwiebeln, Bohnen, Salate, Rettich und Radieschen, die violette Möhre, viele Kohlsorten und Spinat und bis zum Kartoffelanbau vor allem Pastinaken. Spätestens seit dem 16.Jahrhundert sind alle diese Gemüsesorten in Mitteleuropa heimisch. 

Heute ist der Mauergarten in unterschiedliche Areale aufgeteilt.
Beete mit einer Lavendeleinfassung dienen als Aromagarten und beherbergen z.B. verschiedene Minzen, Duftnesseln, Jasmin, verschiedene Gewürzpflanzen. Während der Lavendelblüte ist der Aromagarten ein brummendes und summendes Paradies: Honigbienen, unzählige Wildbienenarten und Schmetterlinge bevölkern den Mauergarten. Gezielt gepflanzter Phlox und vor allem Labkräuter locken die Taubenschwänzchen in den Mauergarten. 

Der reine Nutzgarten hat sich in einen ökologischen Schau- und Insektengarten verwandelt. Für die vielen Wildbienengarten wurde ein Bienenhaus gefertigt, dass hinsichtlich der am Florenberg angesiedelten Wildbienenarten ständig angepasst und gepflegt werden soll. Um das Insektenhaus herum ist ein Mutualgarten angelegt; die Bezeichnung zielt auf das Zusammenwirken von Insekten und Nahrungspflanzen. Zahlreiche Wildbienenarten sind polylektisch, d.h. sie sammeln von verschiedensten Pflanzen  Pollen und Nektar. Andere Wildbienenarten sind dagegen oligolektisch; nur wenige Pflanzenarten dienen diesen Wildbienen als Nahrungspflanzen. Daher sollen diese gezielt im Mutalgarten eingebracht werden.    
 

Ein Apothekergärtchen mit zahlreichen interessanten Heilpflanzen, z.T. mit einer interessanten Historie, und ein Küchengarten mit verschiedensten Küchenkräutern ergänzen den  Aroma- und Mutualgarten. 
 

Im rechts vom Schulhaus gelegenen `Dreiecksgarten´ hat der Förderverein zwischen Storchschnabel, Holunder und Rosen einen Kompostplatz eingerichtet. Moderne Kompostierungsverfahren gibt es eigentlich erst seit Beginn des 20.Jahrhundert; aber auch zuvor wurden Kompost- und Misthaufen angelegt, mit denen eine Bodenverbesserung und Bodenregeneration gelang.
 

Kräutergarten


Aromagarten


Mutualgarten


Apothekergarten